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Jahrmarkt der Eitelkeiten

**********a_Muc Frau
256 Beiträge
Themenersteller 
Jahrmarkt der Eitelkeiten
Ab und an schwelge ich in Erinnerungen an die "guten alten Zeiten".

Zeiten in denen die Linie zwischen Dom und Sub recht klar definiert war, als es weder hipp noch chic war BDSM zu "machen". Denn in unserer heutigen schwammigen Zeit, in der kaum noch jemand den Mut hat klare Positionen zu beziehen und dann auch dazu zu stehen, ist diesem Trend auch BDSM zum Opfer gefallen.

Geht man heute auf etwaige BDSM-Partys, Events oder sonstiges, erlebt man den Jahrmarkt der Eitelkeiten. Ein Wettlauf um das einzigartigste Kostüm, das auffälligste Kostüm. Es muß exklusiv sein, teuer wirken und der schlimmste Fall wäre, dass ein umherirrender Fotograf einen nicht beachtet und ablichtet. Und wenn man nicht absolut cool und einzigartig ist wird man schon gleich abgestempelt. Ich kenne noch Events zu denen man (leicht übertrieben) in Jeans und T-Shirt gekommen ist und es war einfach .... wie soll ich sagen .... Echter?

Man hält sich heute alle Optionen offen, kaum jemand der bereit sich fest zu legen. Immer gern genommen die switchende Bi-Sie hinter deren Frauenprofil sich dann auch noch ein Paar verbirgt. Meine Frage: "Mit wie vielen Frauen hattest Du den schon was?"; ihre Antwort: "Noch keiner."; "woher weißt Du dann dass Du Bi bist?"; "Hab das in einem Film gesehen und fand es geil." - Alles klar. Meine Frage: „Wie sieht es mit Deinen Erfahrungen aus?“; ihre Antwort: „Ich habe schon so einiges hinter mir.“; Wenn sie dann bei mir ist wird sie schon alleine beim Anblick der Sammlung an Rohrstöcken und Anderem blass.

Angeschürt durch softpornographische Bücher und Filme wird der oder die Dom heutzutage mehr und mehr zum Erfüllungsgehilfen irgendwelcher obskuren romanischen Phantasien denen die Realität niemals Stand halten kann. Die Wunschzettel werden länger und wenn man nicht 24/7 ein komplett durchdachtes Unterhaltungsprogramm bietet, ist man plötzlich keine richtige Dom mehr. Wir leben in einer Bespaßungsgesellschaft in der den meißten Menschen die Tiefgründigkeit und damit auch die eigentliche, ehrliche Intensivität verborgen bleiben wird. Im Endeffekt geht der Trend mehr und mehr zur Oberflächlichkeit.

Menschen werden nach Profilen und ein paar wenigen Textzeilen beurteilt, richtig kommuniziert wird kaum noch. Und mal ganz ehrlich wer gibt sich selbst und anderen heute noch die Chance jemanden kennen zu lernen? Profil – Nachrichten – Daten – Ende
Es muß auch immer sofort ein Programm abgespult werden um zu zeigen was man alles tolles drauf hat. Ich erinnere mich an Zeiten, da hat man sich über Wochen oder sogar Monate hinweg kennen gelernt. Interessanter Weise waren diese Beziehungen immer stabiler und dauerhafter.

Und wieder einmal bleibt mir nicht viel anderes als einer meiner Lieblingssprüche: „Herrje, was sehne ich mich nach den Zeiten als BDSM noch verpönt und abartig war.“
*******an45 Mann
85 Beiträge
sehr realitisch geschrieben und zum Teil nach voll ziehbar.
Jedoch gibt es jene die zu ihren Neigungen stehen
sie zwar nicht öffenlich zur Schau stellen
aber wenn sich Vertrauen gegen seitig aufgebaut hat
sich wundervolle bereichernde Freundschaften entwicklen.
Und dies auch bestätigen kann.
mfg
Christian
**********a_Muc Frau
256 Beiträge
Themenersteller 
Danke Christian,

den Eindruck dass es diese Menschen nicht mehr gibt wollte ich nicht vermitteln. Danke dass Du darauf hingewiesen hast. Natürlich gibt es auch diejenigen die Christian hier angesprochen hat.

Mir ging es mehr um den Trend und die Entwicklung. *zwinker*
********phan Mann
128 Beiträge
Danke
auch aus meinem Inneren geschrieben! *top*
******rry Mann
117 Beiträge
Dieser Beitrag wurde als FSK18 eingestuft.
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*********fnung Mann
2.215 Beiträge
laß selten so was, wie ich es auch sehe....
liegts daran daß ich mit 22 erstmals mit S/M in Kontakt kam, mit 24 erstmals unter Strom stand, im Grunde das Gefühl habe, ich passe irgendwie nicht mehr zu all den Herrinnen, die mehr vorgeben, als Sie wirklich sind......

Nein, viele waren noch nichtmal geboren, als ich schon zur damligen Zeit, daß Gefühl verspürte, mein ich, in verantwortungsvolle Hände abzugeben, die fantasievoll, das Leiden eines sklaven auch wirklich hervorrufen können und wollen.....

In einer Zeit, von handgeschriebenen Bewerbungen, mit Hoffen auf Post, wo klar Sie, die Regeln aufstellte
.....Lange her, doch in schöner Erinnerung, wie es auch anders, früher war.... *zwinker*
Trend
Ja die gute alte Zeit, wo BDSM noch eine Neigung war, und kein Trend. Wo man einfach sein konnte, was man ist, und nicht irgendwelchen Modeerscheinungen nachkommen musste. Wo noch aus Leidenschaft gespielt wurde, und nicht zur Angabe, was meine Sub alles aushält. Wo BDSM noch verrufen war und keine Luxus-Spielart.
Heute kommt man in den meisten BDSM-Veranstaltungen ohne Luxus-Klamotten schon gar nicht mehr rein.
Männer in edlen Anzügen mit Luxus-Koffer für die edlen Spielsachen, die Ihre gekauften Subs in edlen Leder-Mini vorführen, und sich ein Wettbewerb hingeben, wessen Sub mehr aushält. Mittlerweile ist es ja so eingeschränkt, dass BDSM nur noch aus fixieren und draufschlagen besteht. Und wenn meine Sub nicht mehr aushält, als die anderen, muss sie noch mehr und härter erzogen werden.
Frauen haben grundsätzlich immer devot zu sein, dominante Frauen will man nicht haben, für die gibt es wieder spezielle Themen-Partys. Auf denen dann auch eher nur Damen herum rennen, die sich von den Herren nur bedienen und aushalten lassen wollen.
Es ist 8 Jahre her, als ich das letzte mal, in einen BDSM Club (Eintritt damals 7 Euro) ein Paar beobachtet habe, das richtig mit Hingabe und Leidenschaftlich gespielt haben. Keine Luxus-Dinge, zum Teil ganz einfache selbstgebaute Spielzeuge. Viel Phantasie und Abwechslung, es war eine Freude. Damals war aber noch "Single"
Als ich vor 3 Jahren mit meiner jetzigen Partnerin dort hinging, mussten wir leider denn von mir Beschriebenen Trend auch dort beobachten.

Sogenannte BDSM Stammtische sind auch im Trend gewesen , inzwischen nehmen sie ja wieder ab. Wir waren auf einigen, aber über BDSM hat sich auf keinen einer reden trauen. Auf einen war es sogar so schlimm, das ich mir vorgekommen bin, wie bei einen Kirchentag.

Was die BDSM Neigung in Forums angeht, beobachtet man ja einen eigenartigen Trend. Die Herren sind, solange sie Single sind stets devot und auch gerne Bi-Interesiert. Bei Paaren, sind sie aber immer dominant und hetero, und sie Bi und devot.
Doch wenn man sich mit denen austauscht, merkt man schnell, von BDSM null Ahnung. Da steht im Profil Bondage, aber dann heist es fesseln geht gar nicht. Im Profil Spanking, aber schlagen lass ich mich nicht.

Ja und dann die super Doms, die einen sehr dominanten Namen habe, die dann glauben, nur weil sie sich Dom nennen, muss sich jede von ihm nehmen lassen.

Ich empfinde es als eine schlimme Entwicklung, diese Mode BDSM

Jo
*******Muc Mann
93 Beiträge
Wow
WOW ich bin schwer beeindruckt wenn ich das hier alles lese. Ich war immer der Meinung, ich sei nicht ganz dicht bzw. habe keine Ahnung was BDSM angeht.

Trotzdem habe ich mich nie von meiner Meinung abbringen lassen, dass SM zur Modeerscheinung verkommt. Naja wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd bzw. harte Nerven wenn die Gesellschaft zum Gegenschlag ausholt.

Lange Rede kurzer Sinn *g*
Ich bin mit meiner Meinung nicht ALLEINE und das beruhigt mich jetzt doch ein wenig.

PS die Sache mit den Anzügen verstehe ich auch nicht so richtig, ich meine ich laufe jeden Tag mit einem Anzug rum, warum soll ich dann in meiner Freizeit ebenfalls mit einem Anzug rumlaufen.

PPS jedes geschriebene Wort hier, spiegelt 1 zu 1 meine Meinung wieder, Danke dafür.
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